Weidling – ein eindrückliches Sportgerät

Sportgerät Weidling

Man sagt nicht «Ruderboot» sondern «Weidling»

Die ersten Schiffe waren noch Eigentum von Vereinsmitgliedern, welche diese auch zur Ausübung ihres Berufs als Fischer und Schiffer benötigten.

Die Bauart des Weidlings geht auf die ältesten Bootsformen zurück, die es auf der ganzen Welt gibt. Die Eisenzeit machte es möglich anstelle von Einbäumen nun auch Schiffe und Boote aus einzlnen Teilen zu fertigen. Für die Flusstransporte in aller Welt wurden relativ wendige Boote benötigt, die viel Last bei wenig Tiefgang transportieren konntne. So entstanden auch in Europa ein Vielzahl unterschiedlicher Bootstypen mit ähnnlicher Bauweise. In Deutschland nennt man sie zum Beispiel Nachen, Schelchen oder Stocherkähne, im Donauraum (DE und Österreich) Zillen, in England «punts», in Venedig Gondeln, Sandolos usw. Alle Arten haben eines gemeinsam: Sie sind Flachbodenboote (also Kiehllos mit zwei seitlich an einem Flachen Boden befestigten Bordwänden) und haben sehr wenig Tiefgang trotz schwerer Ladung. Ideal für Flüsse und die Waren- resp. Personenlogistik in der damaligen Zeit. Man beschleunigt und steuert sie im Stehen entweder alleine, zu zweit oder mit mehreren Personen mittels Stehrudern und/oder Stacheln (langer Holzstock mit Zweizack für den Flussgrund).

Heute sind die Weidlinge und Langschiffe vorwiegend aus Kunststoff gefertigt. Ein Weidling kostet ca. CHF 27’000.—. Für die Anschaffung eines Kunststoff-Langschiffes mit allem drum und dran muss man heute schon über CHF 100’000.— bezahlen.

Ein Weidling ist etwa 10 m lang und 320 kg schwer. Das Langschiff ist etwa 15 m lang und ca. 1‘700 kg schwer. Inklusive Material und Rudermannschaft wiegt das Langschiff gegen 2’500 kg.

 

Um den Weidling zu bewegen und zu steuern benötigt man folgendes zusätzliches Material

Ruder

Das Ruder bestehend aus Holm, Blatt und Schübel (oder Schwirber) mit welchem man im Stehen in Fahrtrichtung schauend rudert und steuert (nicht paddeln). Ensprechend lang ist es (über 3 m). Beim Eintauchen des Ruderblatts wird vom Fahrer Druck in Fahrtrichtung auf den Ruderholm aufgebaut und das Wasser mittels Ruderblatt längs zum Weidling nach hinten verdrängt. Somit erzeugt man den Vortrieb. Dies geschieht im Stehen und der Fahrer schaut aufrecht in Fahrtrichtung (er hat also den vollen Überblick der Umgebung vor ihm).

Stachel

Der Stachel ist ein etwa 3 m langer Holzstab mit einem elyptischen Querschnitt. Am unteren Ende ist ein metallener Zweizack angebracht um sich am Ufergrund mit dem nötigen Halt achtern (in Richtung Heck) abstossen zu können. Damit erzeugt man den Vortrieb des Weidlings bergwärts (Richtung Quelle). Diesen Bewegungsablauf nennt man stacheln. Es erlaubt dem Wasserfahrer den 10m langen und 360 kg schweren Weidling mit Leichtigkeit gegen die Flussströmung bergwärts zu bewegen.

Ruder und Ruhnagel

Rudernagel

Der Rudernagel ist die Auflagefläche für das Ruder. Er fixiert das Ruder in Fahrtrichtung, damit die nötige Kraftübertragung beim Wasserverdängen des Ruderblattes aufgewendet werden kann ohne nach vorne zu rutschen. Mit seiner Auskerbung bietet er dem Ruderer die Möglichkeit verschiedene Ruder und Steuertechniken auszuführen.

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